Initiative „Architektur und Schule“ auf der Fachtagung der Kunstpädagogen in Schwerin
22.03.2024
Am 22. und 23. März 2024 veranstaltete der Fachverband für Kunstpädagogik Mecklenburg-Vorpommern seine jährliche Fachtagung unter dem architekturbezogenen Thema „[Kreativ]Raum“ in der Volkshochschule Schwerin. Die Initiative „Architektur und Schule“ der Architektenkammer M-V hat sich neben weiteren Künstlerinnen und Pädagogen mit einem Workshop eingebracht.
Die Architektinnen Aline Raether aus Greifswald und Sofie Wagner aus Wismar stellten in ihrem Vortrag und einem Workshop Ideen für Aufgaben im Umgang mit räumlicher Wahrnehmung vor. Vorgestellt wurden Aufgabenstellungen zum Kartieren von Räumen, Sammeln und Visualisieren von Ideen und Wahrnehmen von Räumen.
Die Übungen sollen dazu dienen, sich mit dem Thema Raum einmal anders auseinanderzusetzen und aus den neu gewonnen Perspektiven und Erkenntnissen, Ideen für die Veränderung und Gestaltung von Räumen darzustellen und zu kommunizieren.
Aufgabenstellungen zum Download:
Schülerwettberb "ARCHITKEUR+MEER": Die Gewinner stehen fest!
Die Jury bei der Sichtung der eingereichten Schülerarbeiten mit (v.l.) Thomas Kaase, Aline Raether, Lysann Schmidt-Blaahs, Prof. Joachim Andreas Joedicke und Frank Claus | Foto: AK M-V15.03.2022
Wie könnte der Lieblingsort nach den Wünschen und Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen gestaltet sein? Wie könnte ein Schulhof, ein Freizeitpark oder ein Wassersportzentrum, erdacht und entwickelt von den Jüngsten in unserer Gesellschaft, konkret aussehen?
Die über 45 Einreichungen des ersten Schülerwettbewerbs „Architektur+Meer“, veranschaulichen die Ideen und Vorstellungen sehr deutlich. Schülerinnen und Schüler waren aufgerufen, ihren Lieblingsort auf dem Schulhof, einen öffentlichen Raum als Jugendtreff für eigene Aktivitäten wie Skaten und Chillen, aber auch ein komplexes Vorhaben wie ein modernes multifunktionales Wassersportzentrum an der Warnow in Rostock zu entwerfen. Entstanden sind eine Vielzahl an Modellen, Plakaten, Collagen und Planzeichnungen zu konkreten Orten in Mecklenburg-Vorpommern. Eine fachübergreifende Jury aus Pädagogen, Architekt*innen, Landschaftsarchitekt*innen und Innenarchitekten begutachtete und kürte letzten Freitag die Gewinner.
Initiiert wurde der Wettbewerb von den Architektinnen Aline Raether und Doreen Edelmann der Arbeitsgruppe „Architektur und Schule“ der Architektenkammer Mecklenburg-Vorpommern. Allen Schülerinnen und Schülern der Klassen 1-12 gilt ein ganz besonderer Dank für die tollen Einreichungen.
Jury
An der interdisziplinären Jury waren Diana Albert, Architektin aus Rostock, Thomas Kaase, Innenarchitekt aus Schwerin; Lysann Schmidt, Landschaftsarchitektin aus Wismar, Frank Claus, Landschaftsarchitekt aus Rostock, Katrin Weydemann, Lehrerin, sowie Professor Joachim Andreas Joedicke, Architekt von der Hochschule Wismar, beteiligt.
Preisträger
Kategorie 1:
Gefragt waren die ersten bis sechsten Klassen, eine gemeinsame Idee zu ihrem Lieblingsplatz auf dem Schulhof und Besonderheiten in ihrer Umgebung zu den Begriffen ‚Architektur‘ und ‚Meer‘ zu entwickeln und als Plakat oder Modell umzusetzen.“
Den 1. Preis erhält das Modell mit dem Titel: „Erlebnisparcour mit Barfußpfad“ und ihre Lehrerinnen und begleitende Pädagoginnen der Klassen eins bis zwei der Schule ILL e.V. Kinder- und Jugendkunstakademie Rostock. Die Jury: „Durch die vielseitige Verwendung von natürlichen Materialien, haben die Kinder ihre feinmotorische Arbeitsweise gezeigt, diese präzise Ausarbeitung unterstreicht die Liebe zum Detail. In einem abgegrenzten Außenraum entwickeln sie ihre Wünsche und Sehnsüchte, der mit allen Sinnen erfahr- und erlebbar ist.“
Der 2. Preis geht an die Schule ILL e.V. Kinder- und Jugendkunstakademie Rostock nach Rostock für das Modell mit dem Titel „Piratenschiff“. Für die Arbeit „Zu Hause auf dem Land - Vertraut mit Pferd und Traktor“ erhalten die Schüler der Schule „die andere Grundschule auf dem Lande“ in Groß Nemerow, Landkreis Mecklenburgische Seenplatte, den 3. Preis.
Der Sonderpreis geht an die Klassen 6a und 6b der Johann-Heinrich-von Thünen-Schule in Jördenstorf, Landkreis Rostock, für die spannungsvolle Spurensuche nach „öden Orten“, die umgestaltet werden. Die Jury: „Entstanden sind eine Vielzahl sehr unterschiedlicher Konzepte, mehrere Baumhäuser, die Beschäftigung mit dem Wasser in Form einer Badeanstalt und einem Aquarium, und Ideen zu „unserer Traumschule“. Die Jury würdigt mit diesem Sonderpreis die Komplexität der Ansätze, die Kreativität der Umsetzung und damit den gesamten Prozess. Stellvertretend für alle Arbeiten sei an dieser Stelle besonders die Arbeit „Baumhaus und Teich“ erwähnt.“
Kategorie 2:
Die Schülerinnen und Schüler der siebten bis zehnten Klassen waren aufgerufen, Ideen für einen Jugendort zum Treffen und Chillen oder für Aktivitäten wie Skaten in Form eines Gebäudes oder Anlage in der freien Natur zu entwerfen.
Als erster Preis wurde die Arbeit „Yoshi-Park“ der Schüler der Niels-Stensen-Schule gewürdigt. Die Jury: "Die namensgebende Videospielfigur Yoshi hat bei diesem Projekt augenscheinlich die Verfasser inspiriert, einen farbenfrohen Park für Kinder und Jugendliche am Ostorfer See zu gestalten. Der Park ist nicht nur durch eine große Nutzungsvielfalt, sondern auch durch eine einheitliche und zeitgemäße Formensprache gekennzeichnet."
Den 2. Preis in der holte sich das Modell „Für Skater unter uns“ sowie den 3. Preis die Arbeit „Der Jugendpark in Schwerin“. Beide Arbeiten stammen von Schülern einer 7 Klasse der Niels-Stensen Schule in Schwerin.
Kategorie 3:
Zu bearbeiten war durch die Klassenstufe 11/12 eine konkrete Planungsaufgabe am Fährberg in Rostock-Gehlsdorf, die Gestaltung eines Wassersportschulungszentrums, das im Rahmen der BUGA 2025 Rostock entstehen soll. Von zwei Schulen wurden mehrere Einzelarbeiten je Klassenstufe abgegeben. Die Jury hat sich dazu entschieden keine Bewertung von Einzelarbeiten, sondern eine Bewertung der Gruppenleistungen vorzunehmen. Da die Erarbeitung der Projekte in der Pandemie nur als Einzelleistungen bzw. in Kleinstgruppen möglich war, fehlt leider der Bezug zum Grundstück. Somit entschied sich die Jury für die Bewertung der Gesamtleistung der Klassen.
Mit dem ersten Preis wurden alle Arbeiten der 12. Klasse des Oskar-Picht-Gymnasiums Pasewalk gewürdigt. „Die Arbeiten zeichnen sich dadurch aus, dass jede Einzelarbeit eine Lösung für die gestellte Aufgabe präsentiert und über die Gebäude hinaus auch das Umfeld am Fährberg in Betracht zieht. Die Mehrzahl der Einzelarbeiten bleibt in der Darstellung sehr konzeptionell, sowohl in Hinblick auf Gebäudeform wie auf Zuordnung von Funktionen. Die Lösungen scheinen aber in der Gesamtheit dem Ort angemessen und von den Proportionen stimmig. Die Vorgaben in Hinblick auf die Funktion als Wassersportschulungszentrum wurden von nahezu allen Arbeiten weitgehend erfüllt. Hervorgehoben werden die Arbeiten ‚Haus am See‘ und ‚The Simple Green‘“, so die Jury.
Der zweite Preis in dieser Altersgruppe wird an die 11. Klasse des Gerhard-Hauptmann-Gymnasiums in Wismar vergeben. Die Jury: "Die Arbeiten bestechen in ihrer Gesamtheit durch einen hohen Detailierungsgrad und eine zum überwiegenden Teil hochwertige Darstellung und Ausarbeitung. Unterschiedliche Nutzungsmöglichkeiten werden durch vielfältige Gebäudetypen präsentiert. Als Gesamtwerk betrachtet ist ein interessanter Katalog von Einzelobjekten entstanden, der von der Jury in besonderem Maße gewürdigt wird." Ein dritter Preis in Kategorie 3 wurde nicht vergeben.
Schülerwettbewerb "Architektur+Meer" | Vorprüfung in 2021
Vorprüfung Schülerwettbewerb „ARCHITEKTUR+MEER“: Die Architektinnen (v.l.) Dörthe Große, Aline Raether, Doreen Edelmann und Ilka Thaumüller mit einigen der eingereichten Schülerarbeiten | Foto: AK MV01.12.2021
Mit großer Begeisterung hat das Team von "Architektur+Schule" alle eingegangen Wettbewerbsarbeiten in einer Vorprüfung im November 2021 gesichtet und erfasst.
Es sind 45 Arbeiten unterschiedlichster Art eingegangen, davon haben einige Klassen mehrere Arbeiten erstellt und eingereicht. Die Bandbreite reicht von kreativen Modellen über aufwendig gestaltete Plakate und Fotocollagen bis hin zu detaillierten Grundrissen, Ansichten und perspektivischen Darstellungen von selbst erdachten Gebäuden. Das Team ist überwältigt von der Vielfalt und der Kreativität der Schülerinnen und Schüler, aber auch von dem Engagement der Lehrkräfte in unserem Bundesland.
Die Einreichungen haben die Erwartungen der Initiatorinnen und Initiatoren der Arbeitsgruppe „Architektur+Schule“ schon jetzt bei weitem übertroffen.
Leider jedoch wird die geplante Preisgerichtssitzung am Freitag, den 3.12.2021, wegen der bevorstehenden landesweiten Einschränkungen nicht durchgeführt und muss schweren Herzens abgesagt werden. Die Entscheidung über die Platzierungen fällt daher voraussichtlich Anfang des nächsten Jahres 2022, sobald ein Treffen wieder möglich ist.
Es bleibt also noch ein bisschen spannend für alle, die teilgenommen haben.
Auslobung: Schülerwettbewerb 2020/21
Die Initiative Architektur + Schule der Architektenkammer M-V lobt ihren ersten Schülerwettbewerb zum Thema
„ARCHITEKTUR+MEER“ aus. Dieser Schülerwettbewerb wird im Schuljahr 2020/21 mit dem Ziel durchgeführt, Lehrer*innen und Schüler*innen für die gebaute Umwelt zu sensibilisieren, aber auch um den gestalterischen Ideen der Kinder und Jugendlichen unseres Landes eine Plattform zu bieten.
NEUE TERMINE für 2021 und 2022!
Onlineanmeldung: 31.08.2021
Einsendung der Ergebnisse + Teilnahmeerklärung: 26.11.2021 an
info@ak-mv.de
Vorprüfung: 27.11.2021
Jurysitzung: Frühjahr 2022 (*)
Preisverleihung: Frühjahr 2022 (*)
(*) Schülerwettbewerb unter Corona-Bedingungen: Der Schülerwettbewerb wurde bereits im November 2020 ausgelobt. Pandemiebedingt wurde der Abgabetermin des Wettbewerbs als Reaktion auf die erschwerten Bedingungen für Schüler und Lehrer durch den Lockdown bis Ende 2021 verlängert.
mehr Infos
Arbeitsblätter "ARCHITEKTUR+MEER" zum Download:
Einverständniserklärungen:
Auftakt: Architektur macht Schule in Mecklenburg-Vorpommern
Am 25. Oktober 2019 fand die Auftaktveranstaltung auf Initiative der Architektinnen Aline Raether und Doreen Edelmann im Schulzentrum am Sund in Stralsund statt.
Mit Hilfe von Einzelprojekten soll künftig die Kommunikation zwischen den Schulen in Mecklenburg-Vorpommern mit ihren Schüler*innen und Lehrenden sowie den Architekt*innen hergestellt werden.
Ziel der Projekte soll es sein, die gebaute Umwelt bewusst wahrzunehmen, die Schüler für Baukultur und den Architektenberuf zu sensibilisieren und vor allem ihre Ideen, Wünsche und Vorschläge für die Gestaltung von Schulen, öffentlichen Gebäuden und öffentlichen Räumen aufzunehmen und in einem Thesenpapier an die Architektenschaft und die Politik weiterzureichen.