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Architekturführer

Der Architekturführer Mecklenburg-Vorpommern 2011 umfasst über 240 Bauwerke des Landes. Der handliche Begleiter eignet sich hervorragend, um auf einer Reise durch das Land Platz im Handgepäck zu finden.

Autor: Olaf Bartels
Herausgeber: Architektenkammer M-V
ISBN: 978-3-86859-099-9
erschienen im Mai 2011 beim JOVIS-Verlag Berlin
Preis: 25 Euro zuzügl. Versandkosten
Bestellungen unter info@ak-mv.de oder im Buchhandel

Über das Buch:

Mit 10,7 x 14,7 cm nur unwesentlich größer als ein Notizbuch im Taschenformat, ist der Architekturführer die ideale Informationsquelle für unterwegs. Die Publikation stellt herausragende Bauwerke und Projekte aus der Stadtplanung und Landschaftsarchitektur in Mecklenburg-Vorpommern vor. Grundlage für ihre Auswahl waren einerseits Beiträge zu dem in Mecklenburg-Vorpommern jährlich veranstalteten „Tag der Architektur" und andererseits die im Rahmen der Landesbaupreise von 1998 bis 2010 prämierten Arbeiten.

Über den Autor:
Olaf Bartels ist Architekturhistoriker und Lehrbeauftragter für Architekturgeschichte an der Fachhochschule Hamburg.


Rezension im DAB Juli/August 2011

Auch Kritiker sind bloß Menschen

Über den neu aufgelegten Architekturführer Mecklenburg-Vorpommern

Was ich schon immer mal wissen wollte: Wer hat sich eigentlich diese merkwürdigen Neubaugebilde auf der Stadtmauer von Stralsund ausgedacht? Jetzt erfahre ich es endlich. Auch der Urheber derexpressiven Tunnelmunddächer am Bahnhof Rostock-Lütten-Klein ist nun kein Geheimnis mehr.
Selbst auf die erstaunlichen Wohngebietshöfe von Groß-Klein werde ich aufmerksam gemacht – ein regelrechter Geheimtipp für Gelegenheitsreisende wie mich, die immer wieder gern nach dem Norden aufbrechen, aber nie genug Zeit mitbringen, um wirklich alles gebührend zur Kenntnis zu nehmen, was da zwischen Klützer Winkel und Usedomer Prächtigkeit der genaueren  Betrachtung lohnt. Wahrscheinlich sind wir architekturbeflissenen Flaneure die ideale Zielgruppe
für dieses Büchlein, das nicht nur ins leichte Reisegepäck passt, sondern auch ungemein schmökerfreundlich in der Hand liegt: Einer dieser gern so genannten „Reiseverführer“, in denen man sich nie mit dem einen gesuchten Objekt zufrieden gibt, sondern beim Blättern automatisch weiterliest, das vorherige oder nachfolgende Haus auch gleich noch „mitnimmt“, wobei  ich gerne wüsste, wie viele Spontanbesuche an vorher gar nicht gekannten Schmuckstücken solcher Lese-Neugier schon zu verdanken waren.
Nach nunmehr zwanzig Jahren des „Neuen Zeitalters“ (Olaf Bartels) bleiben bemerkenswerte Architekturen nicht mehr nur Privileg größerer Städte und touristischer Zentren – wiewohl sie dort natürlich in größerer Zahl auftreten, mit höheren Bausummen ausgestattet und nicht selten von prominenterer Hand (Stuttgart. Kopenhagen! Chicago!! Paris!!!) entworfen sind. Das ist eben das Schöne an diesem Buch, dass es um Flecken wie Neu-Lübsdorf, Penzlin oder Poseritz keinen Bogen macht. Auch die sind nämlich Austragungsorte für Baukultur, oder sollten es wenigstens sein, und wem zum Stichwort „Architektur in M-V“ nur Ozeaneum, Darßer Arche und Musikhochschule Rostock einfallen, der tut den vielen Kollegen Unrecht, die beim Umbau einer maroden Scheune oder bei der Rettung einer Müther-Schale oft genug noch viel mehr Überzeugungsarbeit leisten müssen, als wenn ein städtisches, kirchliches oder universitäres Hochbauamt als Bauherrschaft  gegenübersitzt.
Für einen Architekturführer hätte man sich, neben dem einen oder anderen Grundriss, vielleicht etwas mehr Transparenz bei der Auswahl gewünscht. Aber einerseits muss eine Kammer als Herausgeber natürlich für gewisse regionale Ausgewogenheit sorgen, und zum anderen darf man es dem Hauptautor Olaf Bartels nicht verdenken, dass er nach so vielen Jahren des geduldigen Berichterstatterlebens landauf, landab endlich mal seinen Neigungen nachgibt. Auch  Architekturkritiker sind Menschen mit Vorlieben, Schwächen und Steckenpferden, und deshalb steht ja sein Name auf dem Titel: Dies ist die Rundreise-Empfehlung eines Beobachters, der das zeitgenössische Architekturgeschehen in M-V so von Herzen genau kennt wie wohl kein zweiter.
Wie immer bleiben bei solch individuellem Zugriff auch Fragen offen. Ich wüsste
z. B. gern, wem der theatralisch ausladende Figurenbrunnen auf dem Marktplatz von Ribnitz-Damgarten verdanken ist, und vielleicht lässt sich auch herausfinden, wer mit dem ominösen Reed-verkleideten Doppel-Ei die Ortssatzung von Ahrenshoop so spektakulär ausgetrickst hat. Dafür würde ich mir sogar noch die dritte Auflage besorgen!

Wolfgang Kil

 
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Öffentlichkeitsarbeit
Anja Görtler

Architektenkammer
Mecklenburg-Vorpommern
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