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Hochschule Wismar

1. Preis: Lepel & Lepel Neubau und Grundsanierung Fachbereich Bauingenieurwesen und Kompetenzzentrum Bau Mecklenburg-Vorpommern
Registriernummer 13/2009


Es handelt sich bei dem Wettbewerb um einen Realisierungswettbewerb. Die Wettbewerbsaufgabe ist die Modernisierung und Erweiterung des Fachbereichs Bauingeni-eurwesen und des Kompetenzzentrums Bau M-V der Hochschule Wismar. Ziel dieser Aufgabe ist es, die städtebaulich architektonische und funktionale Lösung mit einer optimierten ökologischen und energiesparenden Gebäudeplanung und Haustechnik zu verbinden, um der Zielsetzung des Landes Mecklenburg-Vorpommern nach innovativen Lösungen für eine zukunftsweisende und nachhaltige Architektur gerecht zu werden.

012
1. Preis

Lepel & Lepel Architektur, Innenarchitektur, Köln
Reinhard Lepel
Mitarbeiter: Andres Payk, Jens Kauder, Steffen Huss, Julia Sdun
Sachverständige/ Fachberater: TGA: Bähr Ingenieure, Köln, Statik: Kunkel + Partner GmbH, Düsseldorf
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Der Entwurf nimmt die Gebäudeflucht des Hauses 7b auf und schafft somit eine angemessene Vorplatzsituation nach Südosten, die sich zum einen zum Platzbereich der Mensa öffnet, zum anderen eine Verdichtung des Platzraumes durch die auskragende westliche Gebäudeecke  bildet, die den Eingangsbereich des Gebäudes spannungsvoll definiert. Die LKW-Anlieferung mit Werkhof und Außenlager im Norden ist gut gelöst.

Die Entwurfsidee ist geprägt durch einen kompakten Baukörper, der die Altbauteile mit dem Erweiterungsbau geschickt verbindet. Ein durchgängiges Fassadenkonzept stellt die gestalteri-sche Einheit  des Gesamtensembles her.

Das Gebäude wird durch ein klares L-förmiges Wegesystem erschlossen, wobei der Eingangs-bereich mit Foyer und Aufzug übernimmt an räumlich richtiger Stelle die Gelenkfunktion über-nimmt. Die Gestaltungsidee der nach Innen und Außen Transparenten Laborbereiche wird be-grüßt und sollte nach Möglichkeit weiterentwickelt werden.

Ob die Anordnung der Seminar- und Hörsäle im 2. Obergeschoss sinnvoll ist, wäre zu überprü-fen. Gleiches gilt für die nicht vollständig barrierefreie Erschließung des Südostflügels( 1. O-bergeschoss). Hier wäre die Möglichkeit einer Verbindung von Südost- und Nordwestflügel analog zum EG und 2. OG wünschenswert.
Die Anordnung des Baustoff-, Frischbeton- und Festigkeitslabors wäre hinsichtlich der Anliefe-rung vom südlichen Eingangsvorplatz zu klären.

Die Fassade mit ihren feststehenden und beweglichen Aluminium-Lamellen bindet die unter-schiedlichen Nutzungsbereiche zu einem gestalterischen Ganzen zusammen, wobei es gelingt, eine hohe Flexibilität der Raumnutzung zu gewährleisten.

Die Kompaktheit des Baukörpers lässt sowohl eine energetisch günstige als auch wirtschaftli-che Umsetzung der Bauaufgabe erwarten. Die vorgeschlagenen Maßnahmen der energeti-schen Optimierung von Gebäudehülle und Anlagentechnik entsprechen dem üblichen Reper-toire und wären noch zu präzisieren.


015
2. Preis
güldenzopf rohrberg architektur + design, Hamburg
Michael Puhlmann, Jörg Güldenzopf
Sachverständige/ Fachberater: R. Feddersen, Petersen Ingenieure GmbH, Flensburg
Entwurf als PDF

Die Arbeit vereint alle Funktionen in einem Gebäudekomplex und bildet durch einen vorgelager-ten Neubauteil nach Süden eine klare und ruhige Raumkante aus.
Die dreigeschossige Eingangshalle ermöglicht eine sinnvolle Anordnung eines zentralen Aufzu-ges und verbindet zwei klar strukturierte Erschließungsgänge des Gebäudekomplexes. Die Be-standsfassade der Halle kann größtenteils erhalten werden und wird geschickt durch ein be-pflanztes Edelstahlgewebe aufgeweitet.
Der kompakte Baukörper wird durch einen Belichtungsschlitz mit eingezogenen Erschließungs-stegen qualitätsvoll gegliedert und belichtet.
Die Entwurfsidee folgt insgesamt dem Leitbild einer hohen Kompaktheit und schafft die Integra-tion der beiden Bestandsgebäude in einen gestalterischen Gesamtzusammenhang.
Die vorgeschlagene Materialität einer Profilglasfassade und die Nutzung von Holzbetonver-bunddecken folgt einem nachhaltigen Materialeinsatz in einer zukunftsweisenden Interpretation.

Architektonisches Gestaltungskonzept und Freiraumgestaltung
Der vorgelagerte Platz gliedert sich in einen Fakultätsplatz und ein Experimentierfeld. Der Fa-kultätsplatz versteht sich als Gelenk mit Zugang zur Mensa, Zugang zum Hauptgebäude und als Wegebeziehung zur Architekturfakultät.
Die ausgebildete Verengung zum Mensavorplatz ermöglicht eine ruhige Platzkante und eine spannungsvolle Abfolge von zwei Platzsituationen ohne zu sehr einzuengen. Die Verlagerung der Anlieferung und des Materiallagers in den rückwärtigen Bereich wird begrüßt und erfüllt die funktionellen Anforderungen. In der Größe der Anlieferung ist auch eine Ausdehnung der Park-flächen in den rückwärtigen Bereich denkbar.

Wirtschaftlichkeit
Aufgrund des kompakten Baukörpers, der effizienten Erschließung und der vorgeschlagenen Materialien ist eine kostengünstige Umsetzung zu erwarten. Die Wahl von langlebigen und kos-tengünstigen Industriematerialien und die einfache und schlüssige Konstruktion des Neubau-teils sprechen für eine gute Wirtschaftlichkeit. Die vorgeschlagenen Flächen wurden sehr nah an der Ausschreibung erfüllt, der Bruttorauminhalt nur leicht überschritten.

Energetisches Konzept
Die vorgeschlagene Nutzung von Flächenheizsystemen ermöglicht die sinnvolle Nutzung von Niedertemperatursystemen. Ergänzend zur Fernwärme werden auf den Dachflächen Warm-wasserkollektoren in Kombination mit einem zentralen Speicher vorgeschlagen. Die eingefügte Erschließungsfuge kann als Klimapuffer dienen und unterstützt durch ihre Kaminwirkung die passive Lüftung.
Die Lüftung soll zu großen Teilen des Jahres als freie Lüftung funktionieren und bedarfsgerecht gesteuert werden sowie eine Nachtkühlung ermöglichen.
Im Sinne des ressourcenschonenden Bauens können die beiden Altgebäude weitgehend erhal-ten bleiben und wird mit relativ geringem Neubauaufwand eine hohe funktionale und gestalteri-sche Qualität erreicht.
Im Sinne eines nachhaltigen Gebäudekonzeptes entsprechen die neu eingesetzten Materialien sowohl hinsichtlich der Langlebigkeit als auch hinsichtlich des Primärenergieeinsatzes einer beispielhaften Materialwahl.


003
3. Preis
MGF Architekten GmbH, Stuttgart
Josef Hämmerl
Mitarbeiter: Daniel Gross, Armin Günster
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1.Gebäudeidee
Eine einheitliche Fassade bindet den Bestand und die Ergänzungsbauteile zu einem kompakten Volumen zusammen und macht durch entsprechende Fugen die unterschiedlichen Teilen ab-lesbar.
Die Übereinstimmung von Fassade und Grundriss ist dabei nicht immer gegeben. (s. Hörsaal).
Durch den tiefen Einschnitt in der Nordfassade, der als Baustofflager eine nicht angemessene Nutzung erhält, wird die Idee des kompakten Baukörpers wieder in Frage gestellt. Hier wäre die Fortführung der Eingangshalle mit einer Öffnung in den nördlich gelegenen Park wünschens-wert gewesen.

2. Städtebau und Freiflächen:
Die Ausbildung einer eindeutigen Raumkante in Flucht des Baukörpers der Fakultät Gestaltung als Abgrenzung zum Park wird positiv bewertet. Der Baukörper nimmt insgesamt sehr selbst-verständlich vorhandene Gebäudekanten auf und bildet nach Süden einen zentralen Platz, der auch den Zugang zur Mensa offenhält.
Dieser öffentliche Platz wird allerdings zum Teil auch von der Anlieferung der alten Laborhalle beansprucht.
Die im Erdgeschoss vollständig bis zum Boden verglasten Fassaden der Labore, ermöglichen Einblicke und wirken wie große Schaufenster in den kompakten Baukörper. Diese Öffnungen werden als konzeptionelle Bestandteile der Gebäudeidee aufgefasst. Alle Arbeitsräume erhal-ten so direkten Außenbezug.

Der Vorschlag die Haupterschließung im EG über ein nicht beheiztes, offenes  „Foyer“ zu füh-ren, ist nicht verständlich.
Die Zuordnung der einzelnen Funktionsbereiche untereinander ist durchgängig gut gelöst.

3. Wirtschaftlichkeit:
Durch geringe Eingriffe in die Grundstruktur des Bestandes und durch ein günstiges Verhältnis von BRI/BGF sind eine wirtschaftliche Erstellung und ein wirtschaftlicher Betrieb gewährleistet.

4. Energie:
Ein energetisches Konzept ist nicht ausformuliert. Die kompakte Bauform beinhaltet aber ein günstiges A/V- Verhältnis und setzt damit die Voraussetzungen für einen geringen Wärmever-lust durch die Hüllfläche.



PREISGERICHT:
Herr Michael Bleyder, Dipl.-Ing.
Leiter des Geschäftsbereiches Schwerin des BBL M-V

Frau Sabine Djahanschah, Architektin
DBU, Osnabrück

Herr Prof. Georg Giebeler, Architekt
Fakultät Gestaltung, Hochschule Wismar

Herr Prof. Andreas Scheuring, Architekt
FB Bauwesen, Fachhochschule Lübeck

Herr Stefan Wenzl, Architekt
Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung M-V, Schwerin
Referatsgruppenleiter Staatshochbau und Liegenschaften

Herr Andreas Woitassek, Architekt
Stralsund

Herr Prof. Dr.-Ing. Manfred Ahn
FB Bauingenieurwesen, Hochschule Wismar

Herr Prof. Dr. Olaf Niekamp
FB Bauingenieurwesen, Hochschule Wismar

Herr Hans-Gerd Voß
Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur M-V, Schwerin
Abt. Bau- und Investitionsplanung

Stellvertretene Preisrichterin:
Frau Ursula Jastram, Architektin
Rostock

VORPRÜFUNG:

Herr Brendemühl
BBL M-V, GB Schwerin, Leiter der Vorprüfung

Frau Henning
BBL M-V, GB Schwerin, Entwurf

Herr Matthes
BBL M-V, GB Schwerin, Technik

Herr Michaelis
BBL M-V, GB Schwerin, Baurecht

Frau König
BBL M-V, GB Schwerin, Formale Anforderungen

Herr Sombke
Hochschule Wismar, Raumanforderungen

Herr Dr. Pöthkow
Zentrum für nachhaltige Energieversorgung, Greifswald, Sachverständiger Energie

 
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Bilder

1. Preis: Lepel & Lepel 2. Preis: güldenzopf rohrberg 3. Preis: MGF Architekten