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Entwicklungsgebiet Wassertourismus Klink

Wettbewerbsbereich Planungswettbewerb
Entwicklungsgebiet Wassertourismus Klink

Registriernummer  18/2010

Die Gemeinde Klink ist staatlich anerkannter Erholungsort und liegt am größten innerdeutschen See, der Müritz.
Die touristische Infrastruktur des Ortes wird geprägt durch qualitativ hochwertige Beherbergungsobjekte im Umfeld des Schlosshotels und durch den Hafenbereich mit Mole, Wasserwanderrastplatz, Badestelle.
Der Bereich zwischen der Uferlinie (Hafen) und dem Kern der Ortslage bedarf noch einer grundsätzlichen städtebaulichen Ordnung und einer funktionell-gestalterischen Aufwertung – er wird als Wettbewerbsbereich definiert.
Der Planungswettbewerb soll bauliche und gestalterische Lösungsansätze für eine funktionierende Ortsmitte mit freizeit- und tourismusorientierten Inhalten liefern. Strukturelle Verbindungen zur bestehenden Ortslage sind zu berücksichtigen. Funktionelle Inhalte sind relativ offen.
Zu den Nutzungsvorstellungen lt. Auslobung werden deren Wertung sowie weitere Konzeptideen erwartet.

1. Preis:
ARGE Neuhaus und Partner
, Anklam mit Noak Landschaftsarchitekten, Dresden
Die Verfasser nehmen die vorhandene Situation der Bebauung und der Landschaft auf und wollen sie durch behutsame Eingriffe im Park und durch Neuordnung der städtebaulichen Situation stärken.
Die städtebaulich ungeordnete Situation im Bereich des Gutshofes wird neu gegliedert und durch Verlegung der Tennishalle wird eine großzügige Platzfläche ermöglicht. Die vorgeschlagene Neubebauung orientiert sich an der Gutshofbebauung und ermöglicht unterschiedlichste Nutzungen. Die Erschließung orientiert sich am Bestand und wird konsequent in den Park fortgeführt.
Im Park wird der Bestand behutsam fortentwickelt.
Der Uferweg wird im Bereich des Strandes verlegt und schafft eine großzügige Freifläche für die Strandgestaltung.
Der Abschluss an der Mole mit Treppenanlage wird positiv gesehen. Die konsequente Gestaltung des Hafenbereiches mit einer klaren Uferkante bis zur Nordmole ist gelungen und ermöglicht eine breite Nutzung des Hafens auch für Gastronomie.
Die Sauna stellt einen interessanten Beitrag dar, jedoch ist der Standort problematisch und die separate Betreibung schwer zu realisieren.
Der zurückhaltende Umgang mit Eingriffen in den Park ist gelungen. Der klar ausgeprägte 2. Promenadenweg zum Müritzhotel stellt eine sinnvolle Ergänzung zum Müritz-Rundweg dar.
Kritisch wird der Übergang zwischen der Rampe Hafenstraße und Promenadenweg gesehen. Im Bereich der Festwiese werden Aussagen über den Umgang mit dem Regenrückhaltebecken und zur Oberflächengestaltung vermisst.
Der Verbleib des Spielplatzes im Bestand sollte überprüft werden.
Insgesamt stellt die Arbeit einen sehr guten und gelungenen Beitrag zur Gestaltung dieses wichtigen Areals dar.


1. Preis:
ARGE Milatz.Schmidt
, Neubrandenburg mit Birgit Hammer, Berlin
Der Entwurf greift die wichtigsten Merkmale des Standortes Klink auf – Schlossensemble und Müritzrundweg. Die vorhandenen Potenziale werden konsequent gestärkt, ohne die Bestandssituation grundsätzlich zu verändern. Das Konzept basiert auf einer klaren Zonierung: Wasser, Grünbereich und Dorfgebiet und nimmt eine ausdrückliche Ordnung der von der Gemeinde gewünschten Nutzungen/ Funktionen vor.
Nutzung Badestelle
Durch geschickte Verlegung des Müritzrundweges wird die Erweiterung der Badestelle ermöglich. Aufweitung und Attraktivierung der Badestelle sind vorgesehen (z.B. Holzpodeste, Verlagerung Spielplatz).
Nutzung Hafengelände
Das Hafengelände wird ohne wesentliche Eingriffe in Biotopstrukturen aufgewertet. Der Bebauungsvorschlag zur Kaschierung der bestehenden Bootsschuppen ermöglicht multifuntktionale Angebote für weitere Serviceleistungen/ Ersatzfunktionen.
Eine gute Platzgestaltung sowie die Neuschaffung von Angelmöglichkeiten an der äußeren Mole erhöhen die Attraktivität des Hafens deutlich.
Nutzung historischer Park
Grünfläche und Park werden konsequent von vorhandenen Nutzungen freigestellt, Achsensysteme der Wege und der Baumbestand bleiben erhalten. Die Gaststätte bleibt ebenfalls erhalten. Ein neu geschaffener Parallelweg zum Müritzrundweg entlang der Hangkante entlastet den Müritzrundweg, ist für neue Nutzungen zu qualifizieren, schafft fußläufige Verbindungen zu den temporären Stellflächen, die von Seiten der Gemeinde vorgesehen sind, und zum Müritz-Hotel.
Nutzung Festplatz
Der Festplatz wird aus der Grünfläche in den historischen Gutshof verlagert. Damit entsteht ein multifunktionaler zentraler Dorfkern im Rahmen der historischen Bausubstanz (Gemeindesaal). Die Erschließung wird auf diese neue Hauptachse konzentriert, die sich konsequent bis zum Hafen/ Schiffsanleger durchzieht. Parkplätze werden geschickt integriert. Für die Umsetzung löst diese Variante viele Synergieeffekte aus. Insbesondere ist die Gemeinde nicht vorrangig auf private Investitionstätigkeit im Bereich des B-Plangebietes angewiesen.
Die Umsetzung des Festplatzes/ Dorfzentrums kann durch Eigentumsfragen für die Gemeinde erschwert werden.
Insgesamt entstehen durch das konsequent nachhaltige Konzept eine Vielzahl neuer Qualitäten für die touristische Entwicklung der Gemeinde Klink.


3. Preis:
ARGE BHF Bendtfeld Hermann Franke
, Schwerin mit AC Planergruppe, Rostock
Erster Anlaufpunkt ist der höher gelegene Hafenbalkon, der über dem neugestalteten Landschaftspark zu schweben scheint. Eine direkte Wegeverbindung zum Hafen ist zugunsten einer großzügigen Wiesenfläche unterbrochen. Steinschüttmolen und der unmittelbare Hafenbereich werden durch einen klammerförmigen Weg betont und mit Schmuckpflanzungen aufgewertet. Die Hafenfläche wird um einen großzügigen Festplatz erweitert, der auch der Erschließung der Slipanlage dient. Bei Bedarf kann hier zusätzlicher Parkraum geschaffen werden. Der ehemalige Gutshof wird mit verschiedenen Gebäuden unterschiedlicher touristischer Nutzung ergänzt und damit zu einem Ortszentrum aufgewertet.
Der Entwurf schafft eine großzügige und attraktive Parklandschaft am Wasser. Die klare räumliche Gliederung des Entwurfes und der Funktionsbereiche werden positiv beurteilt.
Der Entwurf geht sensibel mit dem Bestand um, Gebäude und Bäume bleiben weitestgehend erhalten. Die Idee des Hafenbalkons stellt ein Alleinstellungsmerkmal dar. Die oberhalb der Kliffkante entlang laufende Rad- und Wegeverbindung zum Müritzhotel ist sehr zu begrüßen.
Die Großzügigkeit des Parks wird allerdings nur mit harten Richtungsänderungen der Wegeführung ermöglicht. Die kurvenreichen Verläufe lassen das in der Skizze dargestellte Wegekonzept fraglich erscheinen. Die gestalterische Absicht des Hafenbalkons wird durch die nördliche Straßenführung sowie durch den südlichen Wendehammer und die frontale Wegeanbindung in ihrer Wirkung deutlich geschmälert.
Der Müritz-Rundweg ist in seiner Linienführung mit den starken Richtungswechseln am Wasser nicht optimal.

 
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