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Lichtinszenierung Schweriner Schloss

1. Preis: BURKHARD WAND LICHTPLANUNG Planungswettbewerb zur Lichtinszenierung des Schweriner Schlosses
Registiernummer 13/2010

Der Planungswettbewerb zur Anstrahlung des Schweriner Schlosses ist entschieden. Der Ältestenrat des Landtages Mecklenburg-Vorpommern bestätigte am 30. Juni 2010 die am Vortag getroffene Entscheidung des Preisgerichts und fasste den Beschluss, den Sieger des Wettbewerbs mit der weiteren Bearbeitung der Entwurfsplanung zu beauftragen. Die Preisrichter hatten einstimmig den Entwurf des Lichtplaners Burckhard Wand aus Hamburg zum Siegerentwurf erklärt. Landtagspräsidentin Sylvia Bretschneider zeichnete alle Preisträger am 7. Juli 2010 im Rahmen des Sommerfestes des Landtages aus. Seit dem 8. Juli 2010 werden sämtliche Wettbewerbsarbeiten im ehemaligen Pferdestall des Schlosses Schwerin öffentlich ausgestellt.

Auslober: Landtag M-V

1. Preis
BURKHARD WAND LICHTPLANUNG
Dipl.-Ing. Burkhard Wand
Annette Friederici
Friedensallee 41, 22765 Hamburg
Entwurf als PDF

Der Beleuchtungsentwurf ermöglicht eine selbstbewusste Art der Präsentation des Schlosses. Es wird als Glanzpunkt inszeniert und wird das abendliche Schwerin in herausragender Weise bereichern. Obwohl als Lichtmittelpunkt gedacht, wird durch die Beleuchtung weiterer Elemente wie die der Brücken und des Vorplatzes sichergestellt, dass der kräftig gezeichnete Baukörper eine Verbindung zur Stadt eingeht und keine Solitärstellung einnimmt. Positiv ist, dass das Beleuchtungsniveau insgesamt in Abstimmung mit der Umgebung eher niedrig gewählt wurde. Die abgestufte Aufhellung dreier Fassaden und der Bastionen zur Stadtseite wird durch eine reduzierte Beleuchtung auf der Seeseite ergänzt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass Orangerie, Hauptturm und seeseitige Fassaden durch Ergänzung der Beleuchtung nicht auseinander fallen. Die Differenzierung zwischen Stadt- und Seeansicht wird aber positiv hervorgehoben. Die bildliche Darstellung der Turmspitzen und insbesondere der Prunkkuppel scheint die im Erläuterungsbericht beschriebene Turm- und Dachbeleuchtung nur unzureichend wiederzugeben. Hier wäre durch die stärkere Beleuchtung eine bessere Einordnung in die Sichtachsen der Stadt möglich. Der Einsatz der linearen LED-Leuchten in verdeckter Montage wird aus denkmalpflegerischer Sicht positiv bewertet und bietet die Möglichkeit der Entwicklung verschiedener Lichtszenen, mit denen auf die verschiedenen Tageszeiten und Nutzungssituationen eingegangen werden kann.
 
2. Preis
Vogt & Partner
Lichtgestaltende Ingenieure
Dipl.-Ing. Christian Vogt
Katharina-Sulzer-Platz 4, CH-8400 Winterthur

Die in dieser Arbeit zur Anwendung kommende Projektortechnologie wird als innovative Lösung positiv beurteilt, da dadurch ein schonender Umgang mit dem Denkmal möglich ist. Das von den Verfassern vorgeschlagene Bild nach oben immer stärker beleuchteter Türme unterstreicht die städtebauliche Dominanz des Schlosses, steht aber in Konkurrenz zu zehn bis 15 Stelen im Umfeld. Die vorgeschlagenen Leuchtdichteverteilungen werden als sehr harmonisch und zurückhaltend empfunden, wobei die Bearbeitung des Eingangsportals verbessert werden könnte. Die Beleuchtungsidee stellt eine eigenständige Interpretation des Baukörpers dar. Positiv ist auch, dass die Anbindung an die Stadt und an den Schlossgarten durch die Beleuchtung der Brücken und Wege auf Basis der historischen Leuchten besonders bearbeitet worden ist.
 
3. Preis
LDE Belzner Holmes
Dipl.-Ing. Andrew Holmes
Charlottenstraße 29/31, 70182 Stuttgart

Die Arbeit zeichnet sich durch ihren ganzheitlichen Ansatz aus. Das Schloss wird durch die Beleuchtung der Stadtbrücke, insbesondere durch die romantische Beleuchtung der Brückenbögen an den Alten Garten angebunden. Auf der Seeseite wir durch die Beleuchtung einzelner Großbäume der Übergang vom Schloss zum Burggarten und zum See hergestellt. Die gleichmäßige Beleuchtung der Fassaden stellt den Baukörper gut dar. Die Herausarbeitung der Dachlandschaft von den Lichtstelen wird aus denkmalpflegerischer Sicht begrüßt, obwohl die Ausbildung der Stelen kritisch gesehen wird. Die teilweise starke farbige Herausarbeitung einiger Details unterstützt den romantischen Gesamteindruck der bei einer Ausführung relativiert werden müsste.


Das aus sieben Preisrichtern bestehende Preisgericht hatte unter dem Vorsitz von Prof. Dr.-Ing. Thomas Römhild von der Hochschule Wismar beraten, welches Konzept zur nächtlichen Lichtinszenierung des historischen Baukörpers umgesetzt werden soll. Der Beleuchtungsentwurf von Burckhard Wand wurde durch das Preisgericht als Präsentation eines selbstbewussten Schlosses gewürdigt. Die Jury befand, dass das Bauwerk als Glanzpunkt inszeniert und so das abendliche Schwerin in herausragender Weise bereichern werde. Das Büro Lichtplanung Burkhard Wand des 1968 geborenen Preisträgers besteht seit 2005 und kann auf dem Gebiet der Architekturbeleuchtung bereits zahlreiche Wettbewerbserfolge und überregionale Erfahrung vorweisen.

Die Wettbewerbssumme in Höhe von 15.000 Euro wird unter drei Preisträgern aufgeteilt. Der erste Preis ist mit 7.000 Euro dotiert. Die Arbeit des Schweizer Lichtgestalters Christian Vogt aus Winterthur erhielt den 2. Preis mit 5.000 Euro Preisgeld. Der dritte Preis ging mit 3.000 Euro an den Lichtarchitekten Andrew Holmes aus Stuttgart. Das Preisgericht beurteilte die insgesamt acht eingereichten Arbeiten in drei Rundgängen nach den in der Auslobung genannten Kriterien der städtebaulichen Wirkung des Schlosses, seiner eigenständigen Darstellung in der Nacht, der Nutzung des Gebäudes sowie der schlüssigen Umsetzungsmöglichkeit unter Berücksichtigung der Bausubstanz. Alle Wettbewerbsarbeiten werden nach der Entscheidung öffentlich im Schweriner Schloss ausgestellt.

Anlass des vom Landtag ausgelobten Wettbewerbes ist die beabsichtigte Aufwertung des nächtlichen Erscheinungsbildes des Schlosses Schwerin, durch die dessen Bedeutung als herausragendes Denkmal des Historismus in Mecklenburg-Vorpommern betont wird.

Wie der Wettbewerb, so soll auch die Umsetzung des Siegerentwurfs durch Spenden finanziert werden. Bei den hierfür zur Verfügung stehenden finanziellen Mitteln handelt es sich um Spenden, die von der IHK-Unternehmerinitiative „Blickpunkt Schloss“ und dem Landtag im Rahmen von Schlossführungen zusammengetragen wurden, sowie Zuwendungen der Stiftung „Lebendige Stadt“. Ausdrückliches Ziel ist es auch, über den Wettbewerb weitere Spenden zu gewinnen. Die Baukosten für die Umsetzung des Siegerentwurfs werden vom Preisträger auf 245.650 Euro netto geschätzt, die Umrüstung der Kandelaber auf der Schlossinsel zur Beleuchtung der Lennéstraße und des Burggartens würde 30.000 Euro zusätzlich in Anspruch nehmen.

Preisgericht:
Armin Tebben
, Direktor des Landtages
Gerhard Fuchs, Staatsrat a. D., Stiftung „Lebendige Stadt“
Prof. Dr.-Ing. Thomas Römhild (Vorsitzender), Hochschule Wismar, Modulverantwortung für das Modul Gebäudeentwurf und Konstruktion
Ulrich Franke, Landschaftsarchitekt, Architektenkammer
Stefan Wenzl, Referatsgruppenleiter Staatshochbau und Liegenschaften, Ministerium für Verkehr, Bau und Landesentwicklung M-V
Michael Bleyder, Leiter Geschäftsbereich Schwerin, Betrieb für Bau und Liegenschaften
Dr. Enoch Lemcke, Abteilungsleiter Kultur, Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur M-V

 
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Bilder

1. Preis: Burkhard Wand Lichtplanung 2. Preis: Vogt & Partner 3. Preis: LDE Belzner Holmes