Büro und Wohnhaus E.

Hier an der Großen Wollenweberstraße ist einer der letzten Bereiche in Neubrandenburg, in denen sich die kleinteilige Parzellenstruktur der Stadt erhalten hat. Aufgrund des Denkmalschutzes musste die Architektin bei der Herrichtung der Fassade des Hauses Zurückhaltung üben. Doch da es sich bei dem Gebäude nicht um ein Einzeldenkmal handelte, boten sich für sie an der Gartenseite sowie im Inneren genügend Freiräume für eine moderne Gestaltung. Da das marode Fachwerk des Hauses nicht zu erhalten war, wurde es vollständig durch eine Stahlträgerkonstruktion ersetzt, und die neu gestaltete Gartenseite fast vollständig in Glasflächen aufgelöst. Ergänzt wird das Gebäude durch einen seitlichen Anbau zum Nachbargrundstück, der nur durch wenige quer liegende Fensterschlitze belichtet wird. Hier haben ein Treppenhaus und ein Archiv Platz gefunden. Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss dienen als Architekturbüro. Beide Geschosse werden durch einen Luftraum samt Galerie miteinander verschränkt. Für eine angemessene Raumhöhe der Arbeitsplätze, musste der Boden des Hauses abgesenkt werden. Deshalb führen zwei Stufen in das Büro hinab. Anstelle einer kleinteiligen, verbauten Raumstruktur sorgt die Beschränkung auf zwei Arbeitsräume für Übersichtlichkeit. Einer optimalen Raumausnutzung dient auch die schmale Küchenzeile, die hinter einer Schiebewand verschwinden kann. Im Dachgeschoss ist eine Wohnung eingebaut. Nach einem Text von Jürgen Tietz in DAB 06 02.

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