Empfangszentrum HTI
Foto: Kathrin von Einsiedel
Fertigstellung 2001
Empfangszentrum in der Bunkerwarte der ehemaligen Heeresversuchsanstalt
Im Kraftwerk
17449 Peenemünde / Usedom
In der Zeit des Nationalsozialismus mutierte das Fischerdorf Peenemünde zu einer der modernsten Waffenschmieden der Welt. Wernher von Braun experimentierte hier mit Raketentechnik und entwickelte Flugkörper, die als eine „Wunderwaffe“ den Zweiten Weltkrieg zu Gunsten Deutschlands entscheiden sollten und mit der Flugbombe V2 tatsächlich Großbritannien bedrohten. Weniger erfolgreich war zunächst die Rakete V1, deren Technik von Braun später in den USA aber weiter entwickelte und damit das Amerikanische Raumfahrtprogramm maßgeblich voran brachte. Auch der Sowjetunion kam die in Peenemünde erbeutete Technik der NS-Großforschungsanstalt zu Gute. Deshalb wird Peenemünde gerne als ein Geburtsort der Raumfahrt gefeiert. Gleichzeitig ist Peenemünde ein Ort des Grauens, denn für den Erfolg der Forschung wurden die Leben von KZ-Häftlingen und Zwangsarbeiter auf eine für die rassistische Politik der Nationalsozialisten typische Menschenleben verachtende Weise geopfert. Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete die Nationale Volksarmee der DDR (NVA) hier einen Marinestützpunkt ein. Die vielfältige widersprüchliche geschichtliche Entwicklung des Ortes zu würdigen, war eine der Aufgaben für die Ausstellungseinrichtungen, die in den unter Geschichtspunkten des Denkmalschutzes wiederhergestellten Bauten, beispielsweise der ehemaligen Bunkerwarte, eingebaut wurden. Sie fungiert heute als Empfangsgebäude, Informationszentrum und beherbergt einen Museumsshop.
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