Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde
Foto: Heinle, Wischer und Partner
Fertigstellung 2006
Architekturpreis:
Landesbaupreis M-V 2008
Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Ernst-Moritz-Arndt-Universität
Rotgerberstraße 8
Greifswald
Dieser Neubau liegt am westlichen Rand des östlich der historischen Innenstadt gelegenen Campusgeländes. Er stellt somit eine Verknüpfung von allgemeiner Stadtöffentlichkeit und Universitätsöffentlichkeit her, was auch dem Sinngehalt des Gebäudes entspricht, da dort sowohl Patienten behandelt als auch Studierende ausgebildet werden. Diese Anforderung wird in dem Gebäude durch zwei dem jeweiligen öffentlichen Raum zugeordnete Eingangssituationen beantwortet. Von dort aus erreichen die jeweiligen Nutzer auf kurzen Wegen Vorlesungsräume und Behandlungsboxen mit direktem Kontakt zu einem intimen Innenhof oder der südlich vorgelagerten Grünachse. Die Eindeutigkeit der jeweils einseitigen Raumorientierung gilt auch für die Eingangszonen. So entsteht eine einfache Orientierung, ohne dass in dem Gebäude auf deutliche Milieuwechsel verzichtet werden muss. Einfachheit der Orientierung und Vielfalt der Eindrücke schalten sich hier nicht gegenseitig aus, sondern bilden eine selten erreichte Ausgeglichenheit. Der äußere Eindruck ist zunächst auch ganz auf einfache, überzeugend proportionierte Grundelemente abgestellt, die dann bei der Annäherung durch ihre außergewöhnlich sorgfältige Detaillierung einen überzeugenden Zugewinn an Qualität hervorrufen. So gibt es z. B Reihen sorgfältigst ausgeführter Sichtbetonstützen, die dem sonst oft abweisenden weil häufig grob ausgeformten Material einen dezent edlen Charakter verleihen. Die sparsame Verwendung von akustisch begründeten hellen Holzpaneelen addiert einen freundlichen Begleitton zu den hellen Versammlungs- und Wartezonen. Insgesamt ergibt sich ein eleganter Gesamteindruck der ganz ohne die vordergründigen Mittel auskommt, die man üblicherweise dazu angewendet fi ndet. Diese, der Einrichtung angemessene Erscheinung, lebt ausschließlich von der präzisen Ausführung technisch schwieriger aber einfach auftretender Elemente.
Die Jury war sich einig, hier ein weitgehend perfektes Baukunstwerk gefunden zu haben.
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