Wohn- und Geschäftshaus Jahnstraße
Fertigstellung 2000
Wohn- und Geschäftshaus Jahnstraße
Ziegenmarkt 6/Jahnstr.
19053 Schwerin
Das Wohn- und Geschäftshaus am Ziegenmarkt besteht aus zwei Gebäuden mit unterschiedlichen Konzepten. Am Ziegenmarkt Nummer 6 wurde ein altes, in Teilen aus dem frühen 18. Jahrhundert stammende Gebäude rekonstruiert, außerdem entstand zur Schließung einer Baulücke an der Jahnstraße ein kompletter Neubau. Ursprünglich war der Ziegenmarkt an seiner Südostseite geschlossen. Erst zur Mitte des 19. Jahrhunderts wurde eine nur von der Werderstraße zugängliche Sackgasse durchgebrochen. Von dem an dieser Stelle stehende Gebäude blieb nur ein Restbaukörper mit einer angeschnittenen Giebelseite. Am Ende des 19. Jahrhunderts bekam die gegenüberliegende Seite der Jahnstraße einen klassischen Eckbau und der Bruch dadurch unkenntlich gemacht. Von dieser städtebaulichen Besonderheit zeugt nur noch das Gebäude Ziegenmarkt Nummer 6. Die Asymmetrie der Fassade, die Schrägstellung des abgeschnittenen Giebels und die Lücke in der sonst geschlossenen Front der Jahnstraße bildeten die Ansatzpunkte des Entwurfs. Anstelle eines Bauwerkes, das die Baulücke zur Jahnstraße schließt, entstand eine Art „Vorhang“, der zudem durch eine gläserne Fuge in Teilen vom Erdgeschoss gelöst ist. Im Gegensatz zur Straßenseite, die den Bruch mit dem städtebaulichen Kontext thematisiert, versucht der Innenhof diese „Wunde“ zu heilen. Der durch den einstigen Durchbruch entstandene Giebel blieb als Fragment Erhalten.
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